Home


 Shops: Hier aussuchen... ...hier bestellen ab 200,- € versandkostenfrei!
(innerhalb Deutschlands)
Karten
Angebote
Mentaltraining & MentalsystemeBRAIN-mentalsystems
Häufig werden Mentalsysteme "nur" zum Entspannungstraining eingesetzt. Der folgende Essay soll dazu anregen, auch der Konzentrationsfähigkeit eine angemessene Bedeutung beizumessen.

Zur Bedeutung der Konzentrationsfähigkeit

Mentale Konzentration ist die Fähigkeit mit seinem Geist bei einem Objekt zu verweilen.

Wie wir die Realität erleben, hängt bekanntlich davon ab, welche Perspektive wir zu ihr einnehmen. Das bekannte Beispiel mit dem Wasserglas drückt dies aus: Man kann es als halb voll oder als halb leer betrachten. Entsprechend kann man jedes Phänomen von vielen verschiedenen - eher konstruktiven oder eher destruktiven - Perspektiven betrachten. So wie wir dies betrachten, werden wir das Phänomen dann erleben. Eine wichtige Voraussetzung für die bewusste Kontrolle seiner Perspektiven ist die Konzentrationsfähigkeit.

Häufig neigen wir dazu, zu den verschiedenen Inhalten unseres Geistes eher destruktive Gedanken zu assoziieren. Diese wirken in Form negativer Suggestionen und formen damit unseren Charakter ebenso, wie alle anderen Gedanken auch. In vielen Fällen führen diese Suggestionen dazu, dass man sich in der einen oder anderen Art selbst nicht anerkennt, sich - wie die Transaktionsanalytiker sagen - nicht ok fühlt. Wenn man sich an solche Denkweisen gewöhnt, kann dies im Extremfall zu Neurosen, Depressionen, Angstzuständen, Komplexen, etc. führen.

Weitere typische Formen destruktiver Gedanken sind etwa die sogenannten "irrationalen Sätze" (auf die ich hier nicht weiter eingehen will) oder Vorurteile (Annahmen) (auf die ich gleich zu sprechen komme). In einem weiteren Sinne kann man hier noch viele Bereiche nennen. Etwa die Fehlgeformtheiten von Oberflächenstrukturen von Sätzen, wie sie aus dem NLP bekannt sind. Auch sie wirken sich mitunter verheerend auf eine förderliche Perspektive der Realität aus und stehen bezeichnenderweise in direktem Zusammenhang zu Denkgewohnheiten.

Je besser die Konzentrationsfähigkeit eines Geistes entwickelt ist, desto leichter fällt es ihm, alle Arten destruktiver Gedanken sofort zu erkennen und zu vermeiden und statt dessen eine Gewohnheit darin zu entwickeln stets konstruktiv zu denken. Die Komplexität der Gedanken wird bei einer guten Konzentration auf ein übersichtlicheres Maß reduziert. Die Gedanken lassen sich sortieren und ordnen. Die Wirkung ist vergleichbar damit, dass jemand aus einer Masse von Menschen heraustritt auf einen Hügel. Es entsteht ein wohltuender Abstand von den Dingen und es wird leichter die Richtung in die man will zu erkennen.

Wenn man sich vergegenwärtigt, dass man den Menschen sinnvoll als die Summe seiner Taten betrachten kann, v. a. der Taten die zu seinen Verhaltensgewohnheiten gehören, und wenn man sich weiterhin vergegenwärtigt, dass allein Gedanken die Vorboten von Taten sind, wird schnell klar, dass ein wichtiger Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung darin besteht, die Verantwortung für die Inhalte seines Geistes zu übernehmen.


Ein unkonzentrierter Geist ist wie ein Land in dem Bürgerkrieg herrscht. Widersprüchliche Kräfte brauchen sich gegenseitig auf. (Aufruf zur Wiedererlangung der Persönlichen Freiheit, Hausner 1978)

Idealerweise hält man die Gedanken in einem ästhetisch schönen, ethisch guten und logisch wahren bzw. pragmatisch effektiven Zustand. Einer der ersten sinnvollen Schritte zu diesem hehren Ziel, sollte darin bestehen, zwischen der Beobachtung eines Phänomens, der Interpretation der Beobachtung und v. a. der Bewertung der Interpretation zu unterscheiden.

Üblicherweise laufen diese Schritte automatisch, unbewusst und unkontrolliert ab. Jemand sieht beispielsweise eine Person die ihn verletzt hat und fast im selben Moment kommen Gefühle wie Wut, Trauer oder Angst oder Maschengefühle wie Aggression, Neid, Eifersucht, ... auf. Auf diese Weise können regelrechte Konditionierungen entstehen - Anker, welche automatisch in Verbindung mit bestimmten Sinneswahrnehmungen entstehen. Betrachtet man dies genauer, so kann man nachvollziehen, dass diese Emotionen zunächst einmal die Folge von entsprechenden Bewertungen sind. Vielleicht wurde mir gerade ein Parkplatz vor der Nase "weggeschnappt". (Eine typisch wertende Formulierung.) Ich kann mich nun dafür entscheiden, dieses Verhalten als unfair zu bewerten und mich weiterhin dafür entscheiden mich dafür gründlich zu ärgern. (Es gibt sogar Menschen, die darin ein richtiges Talent entwickelt haben.) Wenn ich jedoch innehalte, kann ich zunächst einmal beobachten, dass jemand ein Auto in die Lücke gestellt hat, in die ich gerade mein Auto stellen wollte ("wegschnappen" kann ich nicht beobachten; eine solche Formulierung impliziert, dem anderen bösartige Intentionen zu unterstellen, und Intentionen lassen sich prinzipiell nicht beobachten. Dadurch läßt eine solche Formulierung von vornherein nur noch wenig Spielraum für eine konstruktive Perspektive). Dann kann ich mir überlegen, wie ich das interpretieren soll (vielleicht hat er mich gar nicht gesehen, oder es handelt sich um einen Notfall, etc...) und schließlich ob ich das nun bewerten will oder nicht und wenn ja wie.

Vielleicht habe ich gute Gründe dafür das Verhalten als unfair zu bewerten. Dann brauche ich mich dennoch nicht darüber zu ärgern. In diesem Falle kann ich auch sachlich feststellen, dass der andere nicht die geringste Wertschätzung für andere Personen hat, oder einfach dass ihm grundlegende soziale Kompetenzen abgehen. Das ist dann sein Problem. Ich könnte ihn auch (sachlich aber entschieden) auf sein Fehlverhalten aufmerksam machen, um meine Integrität zu wahren. Ich könnte auch erst mal nachfragen. Vielleicht hat er einen guten Grund für sein Verhalten.

Fest steht: Je nachdem, wie ich die Realität bewerte, werde ich in ihr handeln. Und zwar mit allen entsprechenden Konsequenzen.

Es geht hierbei nicht darum seine Gefühle zu unterdrücken, sondern darum mitzubekommen, dass man alleine selbst für sie verantwortlich ist. Unsere Emotionen hängen direkt mit der Bewertung von Situationen zusammen. Es ist unsere Entscheidung, wie wir bewerten und wie wir uns fühlen! Wir können diese Entscheidungen unseren unbewussten Konditionierungen, unseren Neigungen überlassen oder anderen "die Schuld dafür in die Schuhe schieben" oder aber sie bewusst und in Übereinstimmung mit unserem Willen fällen.

Eine ganz wesentliche Voraussetzung, die für obige Unterscheidung nötige Bewusstheit im Alltag aufzubringen ist es, den Geist konzentrieren zu können. Erfahrungen mit Konzentrationstraining durch Meditation oder den Einsatz von Mentalsystemen zeigen, dass die Chance sich einer Abschweifung oder Unterbrechung der momentanen Gedanken bzw. des gegenwärtigen Objektes der Konzentration bewusst zu sein, umso größer ist, desto tiefer die Konzentration ist. Dies wirkt sich umso mehr auch auf den Alltag aus, desto intensiver das Training ist.

Um das Thema zu vertiefen, möchte ich eine pragmatische Perspektive des Phänomens "Bewusstsein" vorstellen. Zunächst jedoch eine kurze philosophische Standortbestimmung:

Es ist für dieses Konzept nicht notwendig soetwas, wie Kants "Ding an sich" zu postulieren. Es ist dafür unerheblich, ob es eine Außenwelt tatsächlich gibt oder nicht. Spätestens seit Varela und Maturana ist bekannt, dass wir nichts anderes erleben können, als die Interpretationen der Impulse unseres Nervensystems. Das heißt jedoch nicht, dass ich davon ausgehe, dass es keine Realität gibt. Unter Realität verstehe ich das, was unabhängig vom Denken existiert. Es ist schlicht und ergreifend zweckmäßig (pragmatisch), dass als Realität zu betrachten, was ganz offensichtlich - aus einem Handlungswissen heraus - außerhalb dessen liegt, was wir durch unser denken beeinflussen können. Alle Realisten, Konstruktivisten, Solipsisten, Nominalisten, etc... werden spätestens dann ganz schnell zu Pragmatisten, wenn man ihnen mit dem Hammer auf den Daumen haut...

Nun zurück zum Thema Bewusstsein:

Bewusstsein kann durch die dyadische (auf Dualität basierende) Verbindung von Qualitäten erzeugt werden; sozusagen an der Schnittstelle von Wahrgenommenem (Sinnesqualität, Objekt) und Wahrnehmenden (Empfindungsqualität, Interpretationen, Subjekt). Genauer: Etwas (ein reales Objekt) affiziert unsere Sinne (z. B. ein Lichtstrahl fällt auf unsere Netzhaut im Auge). Es bildet sich ein Perzept, ein unmittelbares Objekt, welches im Gegensatz zum dynamischen oder realen Objekt "innerhalb" des Betrachters liegt. Es ist eine erste Reaktion unseres Nervensystems auf eine Sinnesreizung. Dieses Perzept nehmen wir als Empfindungsqualität wahr (z. B. rot, hell), in welcher die Flut der auf uns einströmenden Reize selektiert wird. Diese Empfindungsqualitäten finden nun ihrerseits in einem Wahrnehmungsurteil ihre erste Interpretation (es kommen z. B. weitere Eigenschaften/ Empfindungsqualitäten hinzu, wie teilweise rund, teilweise eckig, sich von einem Hintergrund abhebend, etc... und wir interpretieren diese Qualitäten dann beispielsweise als Apfel). Es sei angemerkt, dass sich dies alles vor der Grenze eines (untrainierten!) Bewusstseins abspielt. Erst bei allem was sich nach den Wahrnehmungsurteilen abspielt können wir von Bewusstsein sprechen.

Bewusstsein entsteht nun durch eine Beziehung von Interpretationen. Ich interpretiere etwa das grüne Etwas vor mir als Ampelmännchen, erinnere mich an meine Interpretation des Objekts dieses Zeichens (ich darf jetzt über die Strasse gehen), setze diese beiden Interpretationen miteinander in Beziehung und setze das Ergebnis um in Handlung (ich überquere die Strasse), dann fällt vielleicht die Bordsteinkante in meinen Aufmerksamkeitsfokus (genauer: das was ich im Wahrnehmungsurteil als Bordsteinkante interpretiere) und setze dies wiederum in Beziehung mit weiteren Interpretationen. Es entsteht dadurch ein kontinuierlicher Fluß von Inhalten, als deren kleinste Einheit man das Wahrnehmungsurteil betrachten kann. So können auch Gedankenzeichen (Ideen) Gegenstand von Bewusstsein sein, im Gegensatz zu allein (äußeren) Wahrnehmungen. Bewusstsein ist damit die Einheit aller möglichen realen Verbindungen aller Zeichen in einem Gedankenzeichen.

Übrigens kann das Phänomen "Zeit", dessen Erklärung so vielen großen Geistern Kopfschmerzen bereitet hat, in diesem Zusammenhang als ein Kontinuum der Folge von Empfindungsqualitäten betrachtet werden. Die Zeit ist hier die ordnende Größe, welche die verschiedenen Eindrücke, also Empfindungsqualitäten oder Interpretationen in einen kausalen Zusammenhang bringt. Das Bewusstsein ist Inhalt des selben Phänomens von welchem Zeit die Form ist.

Es sollte nun die Bedeutung der Konzentrationsfähigkeit klar geworden sein: Je stärker die Fähigkeit eines Geistes entwickelt ist, sich auf einen beliebigen Gegenstand (Gedanken) zu konzentrieren, desto besser wird es ihm gelingen, den kontinuierlichen Fluß von Interpretationen, d. h. von den Inhalten des Geistes nach seinem Willen zu lenken. Dadurch wird es ihm möglich, die Verantwortung für sein Erleben, für seine Interpretationen und Bewertungen und damit verknüpften Emotionen zu übernehmen.


Um die Konzentrationsfähigkeit zu entwickeln bietet sich ein spezielles Training an. Klassische Meditationen sowie der Einsatz von Mentalsystemen sind hierfür geeignet. Es geht darum, seinen Geist während des Trainings auf ein Objekt zu konzentrieren. Dieses Objekt kann alles mögliche sein: Z. B. eine Silbe, ein Wort oder ein Satz den man internal wiederholt wie ein Mantram. Bei dieser Art von Objekt sollte der Aufmerksamkeitsfokus auf dem (auditiven) Klang des Begriffes liegen. Möglich ist auch ein visuelles Objekt, wie etwa die Imagination einer Kugel von vorher festgelegter Farbe und Größe. Oder ein Objekt welches das Empfindungssystem (kinästhetisches Reprä.-System) anspricht, wie das Heben und Senken der Bauchdecke beim Atmen. Es ist sinnvoll sich dasjenige Objekt auszusuchen, bei dem man die besten Ergebnisse erzielt oder einfach welches einen am meisten anspricht. Wenn man sich einmal entschieden hat, sollte man dabei bleiben, da dadurch ein förderlicher Gewöhnungseffekt entsteht und es leichter ist, den Fortschritt der Übung zu beobachten.

Vermutlich wird man am Anfang des Trainings feststellen, dass der Geist sich das Objekt der Konzentration meist mit anderen Gedanken, Bildern und Empfindungen teilt. Hin und wieder wird er gänzlich vom Objekt abschweifen. Um den Fortschritt messbar zu machen, kann man die Unterbrechungen der Konzentration während der Übung zählen. Dabei sollten auch kurze Unterbrechungen, also solche, welche nur eine Sekunde andauern, mitgezählt werden. Ein Ansteigen der Anzahl der Unterbrechungen während der ersten Übungen, kann mit einer Verfeinerung der Beobachtung derselben zusammenhängen.

Der Einsatz von Mentalsystemen, z. B. eines audiovisuell arbeitenden Systems, kann dabei helfen den Geist zu beruhigen. Der Einsatz fördert die Konzentration auf das gewünschte Objekt. Durch Gewöhnung wird ein konzentrierter Zustand auch im Alltag immer wahrscheinlicher.

Durch das sogenannte Frequenz-Folge-Prinzip werden die Schwingungen des Gehirns veranlasst den Schwingungen zu folgen, welche durch das Mentalsystem vorgegeben werden. Mit niedrigeren Gehirnwellen gehen ruhigere und "klarere" Zustände einher.

Abschließend noch ein Wort zur Körperstellung während der Übung: Sinnvoll ist es am Anfang eine Position zu finden, in der der Geist möglichst wenig vom Körper abgelenkt wird. Die traditionellen Meditationsstellungen (Asanas), wie sie aus dem Hatha-Yoga bekannt sind, wurden speziell für diesen Zweck entwickelt und sind entsprechend hierfür hervorragend geeignet. Wenn man sich für eine Körperposition für das Training entschieden hat, sollte man dabei bleiben. Ein für die Konzentration förderlicher Zustand wird mit der Zeit an diese spezielle Position geknüpft.

Die Trainingszeiten sollten mindestens 30 Minuten täglich (besser eine Stunde oder mehr) betragen.